23.01.2022 Drucken
Tagebuch
  
Sonntag, den 23. Januar 2022 um 17:14 Uhr

Den sichersten Standort unter den Isnyer Storchennestern hat

bestimmt das Rathausnest. Nicht nur beim Sendemastnest, auch bei

einigen Baumnestern gibt's regelmäßig Probleme, die Nester auf den

Bäumen werden leider nicht für die Ewigkeit sein. Der Grund: Es handelt

sich um alten Baumbestand. Die Bäume werden regelmäßig untersucht,

morsche Äste müssen entfernt werden, z. T. müssen die Bäume eingekürzt werden.

Die Nisthilfen mit den Nestern

bringen natürlich ein gewisses Gewicht auf die Bäume, Baumpfleger und

zuständige Behörden im Rathaus befürchten Absturzgefahr und Gefährdung

der Verkehrssicherheit. Und deshalb mussten immer wieder die gut gemeinten

Nisthilfen abgebaut werden. Im Winter 2018/2019 war die Nisthilfe

vom Lindennest 2 an der Reihe. Die Linde wies im Kronenbereich

morsche Stellen auf, ein Baumgutachten wurde angefertigt, die Nisthilfe

musste leider weichen, die Linde wurde im Kronenbereich eingekürzt, um

den Baum weiter zu erhalten. Aber wohin mit dem Storchennest? Ein

Storchennest darf laut Naturschutzgesetz nur aus triftigem Grund abgebaut

werden, ein Ersatzhorst in unmittelbarer Nähe und auf gleicher Höhe muss

bereitgestellt werden. Ein endloses Problem in Isny.....Frau Reinhard war in Isny,

zusammen mit der zuständigen Dame vom Naturschutz aus dem Rathaus wurde

nach einem geeigneten Platz gesucht. Als einzige Lösung blieb der Bau einer Nisthilfe

auf der Alten Gerbe, in der Hoffnung, dass Peppi und Henriette die neue Behausung

auch annehmen würden. Die Störche denken erfahrungsgemäß anders als die

Menschen, Peppi und Henriette nahmen die neue Nisthilfe auf dem Hausdach nicht

an, das schöne Nest auf der Linde war weg, es war jetzt die verbotene Linde.

Peppi und Henriette renovierten das Hängebuchennest in der Rainstrasse, die neue

Nisthilfe auf der Alten Gerbe wurde von einem neuen Storchenpaar bezogen.

Flori und Florian hießen die Bewohner der neuen Storchenimmobilie auf der Alten Gerbe, Glück mit dem

Nachwuchs hatten die beiden leider nicht, sie kehrten 2020 auch nicht nach Isny zurück.

Die verbotene Linde blieb aber nicht storchenlos! In einer Astgabel des eingekürzten

Baumes fanden Hope und Hana den idealen Bauplatz für ein neues Nest. Hope war

ein zweijähriger Isnyer, der unbedingt in seine alte Heimat zurück wollte. Sein Bruder

Sammy hatte ebenfalls Heimweh! Er baute sich mit seiner Partnerin Samantha ein

tolles Nest auf einer Esche beim Schützenhaus!

Ein weiteres neues Nest entstand in 2019 auf dem Sendemast bei der ehemaligen

Post, Berti und Berta bauten sich in luftiger Höhe ein tolles Nest. Der Nachwuchs

der beiden überlebte leider nicht.

Ein neues Baumnest wurde auf dem Festplatz gebaut, das Eichennest 3, als

Bauherren waren Karl Adebarr und seine Karlotta tätig. Die beiden hatten kein Glück

mit dem Nachwuchs und kehrten 2020 nicht nach Isny zurück. Das Storchenpaar

hat sich ab 2020 Leutkirch als Sommerquartier ausgewählt.

Noch ein neues Baumnest entstand auf dem Festplatz beim Jugendzentrum. Dort

baute sich Frank der Franke mit seiner Franka aus Lustenau in Österreich ein neues

Nest auf einem Bergahorn. Die drei konnten drei Jungstörche groß ziehen.

Auch auf dem Rathausdach entstand ein neues Nest! Sirenus, ein jüngerer

Bruder von unserem Toni und von Peppi kam als Zweijähriger ebenfalls nach Isny,

eine Partnerin aus der Schweiz hatte er auch schon ausgewählt, die beiden

bauten ein Nest unterhalb der Rathaussirene, der Nachwuchs überlebte leider nicht.

Wieder bewohnt war 2019 wieder das Strommastnest, zwei Unberingte hatten

gebaut, die Stromis Mathis und Sophie. Auch dieses Storchenpaar hatte kein

Glück mit dem Nachwuchs.

Und die altbewährten Isnyer Storchenpaare?

Traurige Nachrichten gab es zum Jahresbeginn, denn Julia, die im Jahr 2000 als

Zweijährige nach Isny kam, kehrte leider nicht mehr aus dem Winterquartier zurück.

Auch von der Vogelwarte gab es keine Infos über Julias Schicksal. Paul, ihr Partner

der letzten Jahre, suchte sich eine neue Partnerin. Paul und Pauline hatten allerdings

kein Glück mit dem Nachwuchs.

Toni und Antonia vom Lindennest 1 konnten ihre Jungstörche leider auch nicht

durchbringen, keinen Nachwuchs gab's auch auf dem Rathausnest bei Urs und Ursula,

die Eisheiligen ließen den Storchenkindern keine Chance.

Finn und Finja bewohnten 2019 noch das Kastaniennest, Glück mit dem Nachwuchs

hatten die beiden leider auch nicht.

2019 hatten nur die Storcheneltern Glück mit den Jungstörchen, die später mit der

Brut begonnen hatten.

Sammy und Samantha auf dem Eschenenst konnten ein Storchenkind groß ziehen.

Hope und Hana durften sich auch über ein Storchenkind freuen,

bei Frank und Franka waren es sogar 3 Storchenkinder, die in die große weite Welt

hinausfliegen konnten.

14 Storchennester gab es in diesem Jahr, aber nur in drei Nestern überlebte der

Nachwuchs - das sagt eigentlich alles über das Wetter zur zur Brutzeit.