27.12.2014, der Nachmittag Drucken
Tagebuch
  
Samstag, den 27. Dezember 2014 um 17:39 Uhr


Zwei Stunden war ich auf Storchensuche, aber bei dichtem Schneetreiben ist die Sicht extrem schlecht. Die üblichen Winterrastplätze von Romeo und Julia in der Nähe der Birkenallee waren storchenfrei, die Hochhäuser natürlich auch, denn dort oben pfiff der Wind genau so ungemütlich wie auf dem Rathausnest! Automatisch kontrollierte ich auch die Nester bei den Sporthallen - kein Storch zu sehen.Ich wollte Urs und Ursula auf den Wiesen im Osten von Isny suchen, dort hielten sie sich in den letzten Tagen gerne auf. Alle Wiesen zu Fuß abzuklappern, das ist unmöglich. In den vergangenen Wochen war ich meistens mit dem Fahrrad unterwegs, wenn ich die Störche suchte, das waren dann jedes Mal 12 bis 17 Kilometer! Und als ich an der Sporthalle vorbeikam, plötzlich Storchengeklapper über mir! Zwei Störche standen auf dem Nest von Paul und Pauline und klapperten wie die Weltmeister, denn da wollte Storch XY Unbekannt auf dem Nest landen, der wurde aber in die Flucht geschlagen. Die beiden Neststörche guckten runter, ich guckte rauf, und bevor ich beide knipsen konnte, flogen sie wieder weg! Einen hab ich noch im Flug erwischt, er ist links beringt, vermutlich Urs.

Kurze Schrecksekunde, bei diesem Anblick! Ein Storch an der Böschung am Rande der B12? Irgendein Witzbold hat einen ausgedienten Plastikstorch dort deponiert. Fragt mich nicht, wie oft ich bei der Storchensuche schon auf diesem Plastikvogel reingefallen bin!


Und dann entdeckte ich doch noch zwei echte Störche, Urs und Ursula, die im Energiesparmodus draußen in den Wiesen auf besseres Wetter warteten.


Den dritten Storch konnte ich nicht mehr finden. Aber ein kluger Storch, der es gewohnt ist, sich alleine durchzuschlagen, sucht sich bei diesem Wetter ein geschütztes Plätzchen in einem der zahlreichen Bäche und Wassergräben. Dort gibt's auch immer etwas Frischfleisch. Romeo und Julia erschienen auch nicht jeden Tag am Futterplatz. Die beiden versuchten auch im Winter immer wieder, sich in der Ach ein paar Leckerbissen zu suchen.