Storchennest auf dem Isnyer Rathausdach

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11.6.2022 Drucken E-Mail
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Samstag, den 11. Juni 2022 um 23:17 Uhr

Beringung 2022 beim Isnyer Storchennachwuchs!!!

Ein aufregender Tag nicht nur für die kleinen Beringungskandidaten und ihre Eltern,

sondern auch für's Storchenteam!

Das Storchenjahr 2022 wird alle Rekorde brechen. 25 Storchennester, in 24 Nestern

wurde oder wird noch gebrütet. Über 40 Jungstörche sind aus den Eiern geschlüpft.

Viele Jungstörche haben leider nicht überlebt, das Unwetter, dann wieder Starkregen,

das alles wurde einigen zum Verhängnis. Die Jungstörche können im Alter von ca.

6 Wochen beringt werden, und so hatten wir heute 22 Jungstörche im beringungs-

fähigen Alter auf den Nestern sitzen. Frau Reinhard, unsere Weißstorchbeauftragte,

hatte sich für heute in Isny zur Beringung angemeldet. Wir wussten nicht genau,

mit wieviel Ringen im Gepäck Frau Reinhard anreisen würde. Für ganz Baden-Württemberg

stehen 1500 Ringe zur Verfügung, Frau Reinhard erhält für die 200 Nester, die sie betreut,

100 Ringe! Wir konnten deshalb im Vorfeld auch keine festen Zusagen für Patenschaften

für bestimmte Nester machen, das sollte heute ganz spontan entschieden werden, denn

wir wussten auch nicht, in welchen Nestern beringt wird. Und es wurde eine Beringung

mit Hindernissen.....

Den Anfang machte das Hochhausnest/Eschennest von Bonnie und Clyde, ein

Einzelnest, die Jungstörche im passenden Alter. Drei Wonneproppen lagen da auf dem Nest,

alle wohlgenährt, mit toll ausgebildetem Gefieder, die alle ordentlich Gewicht an die Federwaage

von Frau Reinhard brachten.

Der erste beringte Jungstorch in diesem Jahr wird wie versprochen "Carola" heißen!

Er erhielt die Ringnummer DER ABA 67 und wiegt 2,7 kg

die Geschwister: DER ABA 68 mit 3,0 kg und DER ABA 69 mit 3,0 kg

...ein Teil der diesjährigen Ringe

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Clyde oder Bonnie? guckt überrascht über den Nestrand. "Besuch am Samstag Nachmittag??? Wir hatten

doch niemanden eingeladen!!!"

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Typisch für den diesjährigen Nachwuchs, mindestens ein Neugieriger war in jedem Nest dabei!!!

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...dann fielen alle drei ganz brav in Akinese

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Toll sehen sie aus - alle drei!!!

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...der besorgte Elternstorch drehte die ganze Zeit seine Runden ums Nest

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...besorgt blickte der Nachbar Rudi vom Bergahornnest rüber, wusste so gar nicht, was da los war!

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Carola wird gewogen

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Carola für's Familienalbum der Patentante

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Nachdem alle drei untersucht, gewogen, beringt waren, wurde jedem noch der Schnabel geputzt, dann

bekam jeder Jungstorch

noch eine Streicheleinheit und gute Wünsche für's Storchenleben mit auf den Weg

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Als wir zum Toninest fuhren, Blick zurück, da war die Storchenfamilie auf dem Eschennest komplett!!!

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Das Feuerwehrleiter parkt vor dem Ochsenkeller ein, der Nachwuchs der Paulis soll beringt werden.

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Paul oder Pauline ist bei den Kleinen

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...der Elternstorch legt sich auf's Nest, wollte der etwa auch gleich noch mit beringt werden???

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Der Altstorch verkrümelte sich dann doch, die beiden Storchenkinder verhielten sich ganz brav so, wie man es

von ihnen erwartet.

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Aber bevor Frau Reinhard beringen konnte, mussten wir dieses Nest ganz schnell verlassen und wieder nach

unten fahren. Unten in der Eiche, ganz auf der Seite befindet sich ein zweites Storchennest von Ossi und Oskar.

Um die Störche nicht zu stören, fuhr Jürgen mit der Drehleiter in großem Bogen ums Nest herum. Aber irgendwann

wurde es dem hudernden Altstorch doch mulmig und er verließ das Nest. Und wir zogen uns schnell zurück, damit

er wieder zu seinen Jungen zurück konnte.

Die kleinen Paulikinder werden also dieses Jahr nicht beringt.

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Als nächstes waren die Tonikinder an der Reihe, da erwartete ich zwei Jungstörche im Nest - so war es auch!

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Antonia ergriff die Flucht!

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Ein riesengroßes Nest haben Toni und Antonia auf ihre Nisthilfe gezaubert!

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Die übliche Prozedur: die Störche werden abgedeckt, damit sie nicht unruhig werden, denn ab und zu ist da schon

ein kleiner Zappelphilipp dabei!

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Die beiden Storchenkinder von Toni und Antonia haben schon eine Patentante, da warten wir noch auf

die Namen, und das wird langsam schwierig!!!

DER AAV 43 wiegt 3.35 kg

DER AAV 44 wiegt 3,4 kg

Die beiden sind vermutlich schon 7 Wochen alt und auch vom Gefieder her auf der sicheren Seite, denen macht

der Regen jetzt nichts mehr aus!

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Auch hier ein Foto für's Familienalbum der Patentante

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Vom Toninest aus war zu sehen, dass auch der Nachwuchs von Sammy und Lottchen so groß ist,

dass  sie ihre Ringe erhalten können. Das Nest ist von unten so schlecht einzusehen, da konnte ich das Alter

der beiden schlecht einschätzen, ich dachte, sie seien noch jünger und könnten noch nicht beringt werden.

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Überraschung!!!!! Da lagen sogar drei Wonneproppen im Nest!!!

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Und auch diese drei Storchenkinder brachten schon ordentlich Gewicht an die Federwaage!

DER AAV 45 : 3,0 kg, der Storch hat auch schon eine feste Patentante

DER AAV 46: 2,85kg

DER AAV 47: 2,7kg

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Der Schnabel wird gereinigt

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Die Eiche beim Neidhammelbrunnen mit den Nestern von Franz und Tonino, da ist die Aufregung auch schon

groß, wenn das große rote Auto unter den Nestern vorfährt!

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Blick auf's Nest von Tonino, da haben es tatsächlich alle drei geschafft!!! Ich hatte in den letzten Tagen immer

nur zwei gesehen, das ist doch mal was erfreuliches zwischendurch!

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Tonino, der stolze Vater der drei Storchenkinder, hatte sich auf einer Eiche gegenüber niedergelassen und

begutachtete argwöhnisch das Geschehen. Es ist der erste Beringungstermin für Toninos Nachwuchs, in den

beiden letzten Jahren hatten es seine Kleinen nicht geschafft!

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Das Ziel des Beringerteams im Korb der langen Drehleiter war allerdings zuerst das Eichennest 2 von Franz

und Berta. Da erwartete uns ein Jungstorch, der Geschwisterstorch hatte es da leider nicht geschafft

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Das Franzikind hatte frisches Grünzeug im Nest

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Franz Junior brachte es auch auf stolze 3.25 kg und trägt ab sofort die Ringnummer DER ABV 00 am Bein.

Heuer wird wieder rechts beringt - wir haben ein Jahr mit einer geraden Jahreszahl

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Danach sollten die Sprösslinge von Tonino an die Reihe kommen, auch damit hatte ich nicht gerechnet,

sie sind noch etwas jünger als die anderen, aber doch schon groß genug, um beringt zu werden.

Nachdem Tonino mein (halber) Patenstorch ist, freute mich das natürlich ganz besonders!

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So nett, wie die drei sich aneinanderkuscheln!!!

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Die Störche wurden abgedeckt, Frau Reinhard wollte zur Tat schreiten, da ging der Piepser der Feuerwehr

los!!! Alarm! Da mussten wir natürlich so schnell wie möglich abbrechen, damit die Feuerwehr zum Einsatzort

fahren konnte!

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Der gemeldete Waldbrand entpuppte sich dann zum Glück nur als ganz normales Lagerfeuer, die Feuerwehr

konnte bald zurückkehren und Frau Reinhard konnte die Enkel von unserem Toni beringen!

DER ABV 01 : 2,75 kg,  den werde ich als Patenstorch übernehmen. Der Kleine soll Idefix heißen!

DER ABV 02: 3,O kg

DER ABV 03: 2.7 kg

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Dann hatten wir die Qual der Wahl! Eigentlich sollten die Emile noch beringt werden, aber bei den

Dreien war es Frau Reinhard zu riskant, es sind die größten der diesjährigen Jungstorchtruppe und schon

7 Wochen alt, die Gefahr, dass da einer flüchten würde, erschien unserer Beringerin zu groß. Außerdem

ist ja direkt nebendran das Nest von Herrn Sara, der noch einen ca. 4 Wochen alten Jungstorch im Nest hat.

Herr Sara wäre mit Sicherheit auch geflüchtet, nicht gut für den Kleinen, zumal heute auch wieder Fremdstörche

zu Gast waren. Einen konnte ich als Victoria (aus dem Emilnest von 2020) identifizieren!!!

Es blieben noch zwei Ringe übrig und die erhielten die kleinen Stromis!!!

DER AAV 49: 3,4 kg

DER AAV 50: 2,9kg

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Dem Schnabel nach müsste das Papa Matthis sein, der ganz mißtrauisch dem Beringerteam entgegenblickt!

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...aber dann: ich bin dann mal weg!!!

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Und so wie man es von den Stromis gewohnt ist - es sind und bleiben unsere Müllstörche!!!

Eine Einmalmaske, ein Kaffeebecher und eine Gebäckttüte, das waren die heutigen Beutestücke, die entfernt

werden mussten. Haben sie die Maske etwa gebraucht, um beim Bäcker einzukaufen?

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Auch da war ein ganz zappeliges Kerlchen dabei, das erst mal beruhigt werden musste

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Müll entfernt, Störche beringt!

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Die hatten alle Glück und sind ohne Beringungsprozedur davon gekommen!!!

links die Emile, in der Mitte hinten Eichennest 6 von Luis, rechts oben Herr Sara mit seinem Sprößling

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Kaum waren wir wieder auf dem Boden, kehrte Mama/Papa Stromi zurück und hatte auch was mitgebracht!

Keinen Müll, man glaubt es kaum, es war ganz normales Polstermaterial!!!

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Allen Storchenkindern, ob beringt oder unberingt, wünschen wir allzeit guten Flug, Schutzengel, die die Augen

immer offen halten und viele gute Futterwiesen! Passt gut auf euch auf!!!!

Wir haben einige Bewerbungen für Patenschaften erhalten, worüber wir uns natürlich immer sehr freuen. Da

wir dieses Jahr gar nicht wussten, wieviele Jungstörche beringt werden können, bzw. in welchen Nestern beringt wird,

haben wir auch im Voraus keine festen Zusagen für bestimmte Nester machen können. Mit 14 Ringen haben wir nicht

gerechnet, da müssen wir uns bei Frau Reinhard bedanken, dass sie so viele Ringe für uns abgezwackt hat. Aber sie

weiß, dass unsere Störche eine große Fangemeinde haben, deshalb macht sie das für uns möglich!

Zwei unserer Storchenkinder haben bis jetzt noch keinen Paten. Wer noch einen Patenstorch adoptieren

möchte, der darf sich gerne bei uns melden!

 

 

 
09.06.2022 Drucken E-Mail
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Donnerstag, den 09. Juni 2022 um 18:06 Uhr

Unsere Storchenkinder mussten immer wieder Starkregenschauer über

sich ergehen lassen, da mag man schon gar nicht mehr zu den Nestern gucken.

Aber so wie es aussieht, haben unsere Beringungskandidaten die Wetterkapriolen

gut verkraftet - es sah in allen Nestern gut aus, keine neuen Opfer heute!

Und auch bei den Jüngeren, die noch nicht beringt werden können, da zappelt

es noch im Nest. Wir können wieder hoffen!!!

 
08.06.2022 Drucken E-Mail
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Mittwoch, den 08. Juni 2022 um 20:37 Uhr

Eine Runde zu den Storchennestern, das kostet richtig viel Kraft. Es gibt

leider schon wieder traurige Nachrichten. Das Nest auf der Alten Gerbe

von Seppi und Lenchen ist verlassen.....da hat es auch der letzte der

drei Kleinen nicht geschafft. Die gleiche Situation auf dem Lindennest 5

von Fridolin und Mattea, auch da haben die Altstörche das Nest

verlassen, keiner der vermutlich zwei Jungstörche hat es geschafft.

Auf den anderen Nestern sah es um die Mittagszeit gut aus, auf

jeden Fall war überall ein Jungstorch zu sehen.

Und schon wieder muss eine weitere Hürde genommen werden, es

regnet wieder heftig.....morgen soll es nass bleiben.....

Das Hoffen und Bangen geht weiter!

 
07.06.2022 Drucken E-Mail
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Dienstag, den 07. Juni 2022 um 16:35 Uhr

Es sieht ganz so aus, als wäre noch junges Leben in allen Nestern. Allerdings hat

der Starkregen von vergangener Nacht und heute Morgen zwei weitere Opfer

gefordert. Bei aller Trauer um die vielen Jungstörche, die es leider nicht geschafft

haben, müssen wir froh und dankbar sein, dass die Kleinen in so vielen Nestern

durchgehalten haben. Wie ein Wunder erscheinen mir die beiden Dreiernester

von Emil und Clyde. Da trotzt der Nachwuchs jedem Wetter und steht immer

stramm auf dem Nest und kann leicht durchgezählt werden!

...und auch heute waren wieder Fremdstörche unterwegs, die ärgern wollten!

 
06.06.2022 Drucken E-Mail
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Montag, den 06. Juni 2022 um 20:04 Uhr

Die Beobachtungsrunde zu den Nestern, es hat mich schon Überwindung

gekostet, denn das Bild der toten Jungstörche immer noch vor Augen - es

tut unheimlich weh. Dazu die verwaisten Elternstörche, die auf ihren Nest-

resten sitzen, verzweifelt klappern und überhaupt nicht verstehen können,

was da passiert ist.

Soweit ich gestern Abend und heute sehen konnte, kommen keine weiteren

Opfer des Unwetters dazu. Ich habe in den einzelnen Nestern nach dem

Sturm genau so viele Jungstörche gesehen wie vorher. In der Zeitung war

zu lesen, dass wir Windgeschwindigkeiten von 117 km/h hatten, der stärkste

Sturm, der jemals in Isny gemessen wurde. Da grenzt es eigentlich an ein Wunder,

dass nicht noch mehr Nester abgestürzt sind, bzw. Störche umgekommen sind.

 
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