Es gibt Tage, da muss ich mich dazu überwinden, zu den Storchennestern zu gehen um
nach dem Rechten zu sehen - heute war so ein Tag! Dauerregen seit gestern, 5° in der
Früh, da hat man kein gutes Gefühl mehr. Für den Nachmittag war trockenes Wetter
vorhergesagt und der Besuch bei den Nestern war fest eingeplant. Heute hatte ich
tolle Unterstützung bei den Beobachtungen - 6 Augen sehen mehr als 2 - und das war
auch gut so!
Der Blick auf das Lindennest der Tonis, da musste ich schon gewaltig schlucken, das sah nicht gut aus...

...hängende Köpfe bei Toni und Antonia, keine Bewegung unten im Nest...


Auch Chrisflo und ihr Sohn, die in Isny zu Besuch waren, konnten kein Wackelköpfchen sehen...

...Toni besorgte Polstermaterial, das hatte Finn auch gemacht, als seine Jungstörche nicht mehr lebten...

...beide Altstörche im Nest, weiterhin keine Fütterung...

Ein schon ziemlich großer Jungstorch lag tot unterm Nest...

Wir zogen weiter zu den anderen Nestern und hofften, noch ein paar Zwerge zu entdecken, die über den
Nestrand guckten. Das dauerte natürlich eine ganze Weile. Später, als dann tatsächlich die Sonne wieder schien,
noch einmal ein Besuch beim Toninest: wir konnten es kaum glauben, da war doch tatsächlich noch Leben im
Nest!!! Ganz ehrlich, da war ich richtig happy! Es gibt Störche, die sind einem im Laufe der Jahre einfach ans Herz
gewachsen - Toni gehört dazu, weil er halt so lange schon in Isny ist. Toni erschien früher auch am Futterplatz,
Toni kannte mich und verfolgte mich oft im Rotmoos - genau wie Paul. Und dann tut es halt doppelt weh,
wenn dieser Storch kein Glück hat. Aber beim Anblick dieser Bilder plumpste mir dann ein ganz dicker Stein
vom Herzen.


Damit's der Zwerg auch kuschelig weich im Nest hat, schleppte Papa Toni nochmal Polstermaterial
heran

...dann war Antonia dran, sie hatte ebenfalls ein Paket mit Polstermaterial im Schnabel

Nicht in allen Nestern haben alle Jungsstörche überlebt, bei Franz und Berta auf dem Eichennest 2
war ein Kleiner zu sehen, ob der andere nur ein Nickerchen hielt oder ob er nicht mehr lebt,
das kann man leider nicht sehen. Freuen wir uns einfach, wenn jedem Storchenpaar wenigstens
ein Storchenkind bleibt, denn das Wetter war in diesem Storchenfrühling ungewöhnlich kalt und nass.


Bonnie und Clyde sehen wetterbedingt recht mitgenommen aus. Dieses junge Storchenpaar hat
aber bis jetzt alles richtig gemacht und tolle Arbeit geleistet, da konnten wir auch noch einen
Kleinen beobachten

Das ist Rudi vom Bergahornnest 2, der sich die Nässe aus dem Gefieder schüttelt, da haben wir
auch einen Kleinen im Nest gesehen, aber auf den Bildern hab ich ihn leider nicht erwischt

Sammy (links) und Lottchen von der verbotenen Linde, da sieht man auch ein kleines
Wackelköpfchen

Sammy fliegt los, um Futter zu suchen, Lottchen fütterte den/die? Kleinen

Begrüßungsgeklapper auf dem Bergahornnest 1 von Frank und Liese

Frank startet...Liese bereitet die Fütterung vor...

halb verdeckt durch dicke Wasserdampfschwaden des Heizkraftwerkes ließ sich ein Frank-Junior das
Futter schmecken

Auf dem Eichennest 4 von Linus war zappelte ein Zwerglein im Nest herum, erwischt habe ich ihn
leider nicht. Unterm Nest lag dieses zerbrochene Ei...

Auf dem Eichennest 3 bei Emil/ia konnten auch sechs Augen nur einen Jungstorch sehen...

knibbel-knibbel...

...Nässe aus den Flügeln schütteln, das muss ein Isnyer Jungstorch von Anfang an perfekt beherrschen


...und wieder Knibbeltime! Vielleicht habe ich mich vor ein paar Tagen auch getäuscht, als ich meinte,
noch einen zweiten Emilio im Nest zu sehen...

Auf dem Strommastnest von Mathis und Sophie ist auch nur noch ein Storchenkind zu sehen

... auch hier: Nässe aus den Flügeln schütteln...

wenigstens ist der eine putzmunter, ein weißer Fleck am Nestrand könnte das tote Geschwisterchen sein

...und unterm Nest, mit Erde verschmiert, ein Storchenei

Paul präsentierte zunächst zwei Sprösslinge, Erleichterung, dass es auch diese beiden geschafft hatten...

"Seht mal, was ich schon kann! " Eine kleine Sportskanone ist auch dabei!

Tolle Vorstellung von dem Kleinen!!!

Dann kam die Mama nach Hause und die Überraschung war perfekt!!! 3 kleine Storchenkinder turnten da im
Nest herum!!!


Bei solchen Bildern geht einem doch das Herz auf, oder?

Der Papa ist wieder weg, die Mama füttert!


Auf diese Rasselbande kann man aber auch stolz sein!!!

Es war wieder ein Tag mit Höhen und Tiefen - wie so oft bei den Storchenbeobachtungen. Aber wie schon
erwähnt, wir müssen froh und dankbar sein, dass doch noch so viele kleine Störche am Leben sind, denn bei
dem diesjährigen Frühlingswetter ist das nicht selbstverständlich
Und zwischendurch gab es immer wieder helle Aufregung bei den Storcheneltern, denn ein paar Störenfriede,
die offensichtlich unerwünscht waren, versuchten, auf den Nestern zu landen. Fremdstörche??? Nicht ganz,
die beiden Störenfriedinnen waren beringt und konnten identifiziert werden. Es waren Finja und Leonie, die
beiden Storchenmamas, deren Nachwuchs es leider nicht geschafft hat..... |