Ich bin ja schon viele Jahre dabei bei den Isnyer Störchen, aber die vergangene
Woche war für mich die schwärzeste in der Isnyer Storchengeschichte. Die toten
Jungstörche, die ich diese Woche eingesammelt hatte, davon hatte ich ja berichtet.
Aber der heutige Tag - es ist einfach nur schrecklich, und ich finde gar nicht die
richtigen Worte. Wir waren nicht in Isny, als hier am Nachmittag ein Unwetter tobte.
Sturm, Starkregen, Hagel, es muss von allem viel und heftig gewesen sein. Als wir
wieder nach Isny kamen schien die Sonne, ich dachte, das Wetter sei hier gar nicht
so schlimm gewesen, bis wir auf's Grundstück rollten, nur noch Stängel im Garten,
die Hagelkörner liegen auch jetzt am Abend noch an der Hauswand. Wie sollten
das die Störche auf ihren Nestern geschafft haben?
Die erste Hiobsbotschaft kam dann von Jürgen von der Feuerwehr, die hatten
drei tote Jungstörche unterm Eichennest 4 gefunden. Als ich meine Runde drehte
und jedes Nest mit dem Fernglas inspizierte, war klar, warum die drei abgestürzt waren,
das Nest hatte dem Sturm nicht stand gehalten, Teile waren abgestürzt, die Jung-
störche auch. Es erschein mir wie ein Wunder, dass in allen anderen Nestern die
Jungstörche zu sehen waren. Bis ich zum Bergahornnest 1 von Frank und Liese kam.
Da hingen auch nur noch Teile vom Nest am Baum.....alle drei Jungstörche, die
ca. 6 Wochen alt waren, lagen tot unterm Baum. Ich denke, jeder kann nachfühlen
wie es mir geht, da kullern nur noch die Tränen. Ich werde die nächsten Tage zwar
weiterhin beobachten, aber ich kann keine Bilder von putzmunteren Jungstörchen zeigen,
wenn es so viele nicht geschafft haben. Ich muss das alles erst mal verkraften. |