Storchennest auf dem Isnyer Rathausdach

1.6.2022 Drucken E-Mail
Tagebuch
  
Mittwoch, den 01. Juni 2022 um 21:32 Uhr

Ganz stolz stand er da, wie der Hahn auf dem Mist!

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...aber die Freude über den tollen Platz dauerte nicht lange, denn ein anderer Unberingter flog

einen Angriff und verscheuchte den Kollegen!

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...der stolze Sieger!

Also dass die Störche für solche Spielchen jetzt überhaupt noch Zeit finden.....

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Aber eigentlich standen ganz andere Störche heute auf meiner Storchen-to-do-Liste! Das Eichennest 6

von Luis und Luisa sollte genauer unter die Lupe genommen werden, der Nachwuchs ist geschlüpft und den

wollte ich unbedingt endlich mal sehen!

Wie befürchtet war lange Zeit gar nichts zu sehen.....Luisa hatte alle Zeit der Welt, um sich in Ruhe

gründlich ihren Federn zu widmen, der Nachwuchs machte ein Nickerchen

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Enttäuscht wollte ich wieder wegfahren, aber dann plötzlich.....hatte ich Luis mit vor der Linse!!!

Luisa klapperte begeistert, denn Luis hatte nicht nur Futter für die Kleinen im Bauch, er hatte auch

ein dickes Paket Polstermaterial mitgebracht!

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Luis platzierte das Teil an die richtige Stelle...

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...Luisa machte sich startklar zum Abflug

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Mahlzeit! Luis servierte seinem Nachwuchs das Mittagessen

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Zwei kleine Wackelköpfchen konnte ich erkennen, leider hab ich sie nicht beide mit der Kamera

erwischt

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Den guten Nachrichten folgten wie so oft die schlechten Nachrichten.....

Ein Anrufer meldete am Nachmittag mehrere tote Störche unter den Nestern. Ganz ehrlich, bei so vielen Nestern

und Jungstörchen war das jetzt nicht wirklich eine Überraschung, damit hatte ich schon lange gerechnet, so

traurig es auch ist.

Und es war wirklich ein ganz trauriger Anblick, einer der drei kleinen Stromis lag tot unterm Nest. Da hatte ich die

letzten Tage immer nur zwei auf dem Nest gesehen, die Anwohner auch. Der arme Kerl war schon richtig

schwer - keine Ahnung, was da geschehen ist.

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Die anderen beiden kleinen toten Jungstörche habe ich nicht mehr gefunden, die hatten die Männer vom

Bauhof schon eingesammelt, ich weiß also nicht, aus welchem Nest sie stammen. Aber das haben wir ja leider

jedes Jahr, dass es nicht alle Jungstörche schaffen, nur die stärksten kommen durch.

Es istleider ein ganz langer Weg von einem kleinen Storchenküken bis zu einem großen, stattlichen Storch,

der in die Welt hinausfliegen kann!

Wenn ich schon bei den Hiobsbotschaften bin: das sind die Reste vom Nest von Gustav und Greta, das vor

einer Woche abgestürzt ist.

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Keine zwei Stunden nach dem Storcheneinsatz klingelte wieder das Telefon. Ein veletzter Storch in

Neutrauchburg wurde gemeldet. Ich bereitete die Transportbox für den Storch vor, Peter baute

den Storchenkäfig in der Garage auf, Erhard holte mich ab, und wir fuhren gemeinsam zu der gemeldeten

Stelle. Der Storch stand auf einem frisch gemähten (und frisch gedüngtem!) Feld und suchte nach Futter.

Wir näherten uns von zwei Seiten langsam, dann flog er weg. Es war zwar zu sehen, dass er Probleme mit

dem linken Bein hatte, das belastete er auch nicht richtig, aber so lange ein Storch fliegen kann, da haben wir

keine Chance ihn einzufangen. Bereits vergangene Woche wurde uns ein Storch mit einem "dicken" Bein

gemeldet, aber jedes Mal, wenn ich zum Nest fahre, ist der Storch ausgeflogen. Es ist einer der Fichtenstörche

vom Achener Weg. Ich hatte bereits mit Frau Reinhard telefoniert und um Rat gefragt, aber auch sie sagt, so

lange er fliegen kann, können wir nichts machen.

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Somit war unser Storcheneinsatz beendet.