Storchennest auf dem Isnyer Rathausdach

10.01.2017 Drucken E-Mail
Tagebuch
  
Dienstag, den 10. Januar 2017 um 16:13 Uhr

Ich darf jeden Tag wieder auf's Neue gespannt drauf sein, wie Frau Storch gedenkt, den Tag zu verbringen! Heute vollbrachte sie bereits kurz nach halb acht Uhr eine akrobatische Seiltanzübung, um auf einem Birkenzweig beim Futterplatz zu landen. Da wollte ich eigentlich zuerst die Runde mit dem Vierbeiner drehen, aber in dem Fall: Kommando zurück, der gepackte Futterrucksack musste erst zu Hause geholt werden. Bis ich mit dem Storchenfutter wieder am Futterplatz angekommen war, war von Julia zunächst nichts mehr zu sehen. Dann entdeckte ich sie doch, sie war rübergeflogen zur Allee und hatte es sich dort auf einer Birke gequem gemacht. Allerdings hatte sie sofort bemerkt, dass Bewegung ins Spiel kam an ihrem Storchenbuffet. Eine Brille braucht sie mit Sicherheit noch nicht, sie hatte ihren zweibeinigen Futterexpress entdeckt und flog gleich los. Leider landete sie nicht gleich auf ihrer gedeckten Storchentafel, nein, Störchin Julia flog erst mal auf eine Birke neben dem Futterplatz und begann in aller Seelenruhe mit der Gefiederpflege. Sie wollte ordentlich am Frühstückstisch erscheinen. Dem spricht ja eigentlich auch nichts entgegen, aber bei Minusgraden sollte das Frühstück möglichst schnell verspeist werden, bevor die Küken wieder einfrieren. Dann hatte Frau Storch kalte Füße, zumindest einen, der erst einmal ins Gefieder gezogen und gewärmt werden musste. Meine Geduld wurde weiterhin auf die Probe gestellt.

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Sie hat's dann doch noch geschafft, ihr Frühstück zu verspeisen, bevor es wieder im Eimer festgefroren war. Auf der Rückkehr von der Hunderunde entdeckte ich sie in der Ach. Julia stellte sich ganz kurz für ein Porträtfoto zur Verfügung.

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Den restlichen Vormittag verbrachte Julia dann wieder auf ihrem Futterplatz, auch wenn dort kein mit Leckereien gefüllter Eimer stand. Der Futterplatz ist aktuell die einzige Stelle, an der sich Julia zu landen traut. Auch eine so erfahrene Winterstörchin wie sie hat in diesem Winter wieder etwas dazugelernt. Julia war es in den vergangenen Jahren gewohnt, auf einer festgefrorenen Schneedecke zu landen und die letzten paar Meter bis zum Futterplatz zu Fuß zurückzulegen. Das hat sie auch nach dem starken Schneefall vergangene Woche so gemacht. Allerdings landete sie da auf einer 30cm dicken Pulverschneeauflage, damit hatte sie offensichtlich nicht gerechnet. Ich konnte beobachten, wie mühsam es für die Störchin war, durch den tiefen Pulverschnee, der ihr fast bis an den Bauch reichte, zu stapfen. Wegfliegen wäre vermutlich gar nicht für sie gegangen, da sie keinen festen Untergrund unter den Füßen hatte, um sich abzustoßen. Nach diesem negativen Erlebnis ist Julia sehr vorsichtig geworden, landet nur noch auf den Birken oder eben direkt auf ihrem freigeschaufelten Rondell.