Storchennest auf dem Isnyer Rathausdach

29.06.2021, 2. Teil Drucken E-Mail
Tagebuch
  
Dienstag, den 29. Juni 2021 um 21:44 Uhr

 

Ein aufregender Tag in der Isnyer Storchenszene! Ich hoffe sehr, dass der Jungfernflug

der anderen Flugschüler nicht so stressig verlaufen wird wie der von Manuel und Inka!

Die beiden hatten gestern irgendwie nicht mehr den Rückweg auf's Nest gefunden,

obwohl es ja greifbar nahe war. Die beiden hatte einfach der Mut verlassen, auch die

Nacht verbrachten sie auf ihren Notlandeplätzen. Das befürchtete Unwetter zog zum

Glück an Isny vorbei. Heute dann ein sonniger Morgen - dem Rückflug ins Nest stand

eigentlich nichts mehr im Wege.

Inka scheint auf dem Espantor festgewachsen zu sein...

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...ob sie Höhenangst hat???

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Inka links auf dem Espantor, Papa Urs auf der rechten Seite

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Mama Ursula hatte auf einem Baukran vor dem Espantor Platz genommen, der Nachwuchs sollte anscheinend

zum Nest gelockt werden.

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Manuel saß weiterhin auf der Sirene, als ob er Pattex unter den Füßen hätte. Weil's in der Nacht

geregnet hatte, musste erst mal das Gefieder sortiert werden

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...ein wenig dehnen und strecken...

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Inka muss in der Zwischenzeit ein Ründchen geflogen sein, sie stand jetzt rechts, zu Fuß kann sie das nicht geschafft

haben

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Es war einiges los, heute Vormittag, einige Gäste machten den Luftraum über den Nestern wieder Mal

unsicher und ärgerten die Kollegen auf den Nestern

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Inka blieb standhaft, als einer der Bösewichte sie verjagen wollte

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Noch war das Wetter schön!

Familienfoto von den Franz, Berta, Ari und Rafael - ganz selten, so ein Schnappschuss!

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Gustl mit Mama Antonia

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Whisky mit Mama Bonnie

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Peter, Frido und Benjamin waren mit Gefiederpflege beschäftigt

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...Lea vom Strommastnest ebenfalls

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Luis vom Eichennest 6 mit einem seiner drei Sprösslinge, die morgen beringt werden

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Alarm!!!!!! wird im Emilnest geklappert, Lenni ist auf Tauchstation gegangen

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ein Gast war auf einem wackeligen Ästchen hoch oben in der Emileiche gelandet

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oben der Gast, eine Etage tiefer Herr Sara und Frau Sarotti auf ihrem ewigen Bauplatz, darnter das Nest

der Emils

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Lumi mit Papa Frank

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Wieder mal erwischt: Julian auf der Esche vor dem Schützenhaus

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...ganz in der Nähe seiner vorjährigen Kinderstube...

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Außer Julian und mindestens zwei Unberingten war auch wieder der DER AU 912 aus Raisting und der

DER A 2 V 39 zu Gast

Am Wetter kann's nicht gelegen haben, denn das war perfekt! Trotzdem wollten die beiden Flugschüler vom

Rathausnest nicht zurückfliegen. Inka hatte sich dann irgendwann überwunden und saß gesund und munter auf ihrem

Rathausnest, aber Manuel.....

Am Nachmittag zog eine kohlrabenschwarze Wolkenfront auf, die rasch näher kam.....Manuel auf der Sirene

bei starkem Regen, Sturm.....das konnte nicht gut gehen, das war von vornherein klar. Es war kein normaler Sturm,

der dann über Isny hinwegfegte. Gartenstühle flogen durch den Garten, ein schwerer Pflanzkübel vor der Garage

war umgestürzt, so was hab ich noch nie erlebt. Als dann kurz darauf das Telefon klingelte, war ich auf eine

Rettungsaktion eigentlich schon vorbereitet. Manuel hatte es auf den Marktplatz geweht, dort spazierte er dann

ganz verloren hin und her.

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Für einen unerfahrenen Flieger eine unlösbare Aufgabe, da aus eigener Kraft wieder auf's

Nest zu gelangen. Dazu der Verkehr, das nasse Gefieder...

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Manuel wurde in die Transportbox gepackt, danach ging's ab zu uns in die Garage,

dort wartete schon der Storchenkäfig auf Manuel

..."wo geht's denn hier wieder raus???"

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Begeistert war er nicht, vom angebotenen Futter hat er ein paar Happen angenommen,

aber er war sehr unruhig

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Der Storchenkäfig wurde nicht nur mit einem  Spannbetttuch abgedeckt,

ich musste das Tuch auch an den Ecken befestigen, weil Manuel immer

wieder hochhüpfte. Unglaublich, nach dem ganzen Stress, den er hinter

sich hat, kein Futter, kein Wasser, und dann noch so eine Energie. Ich hatte

ja schon einige Kandidaten bei mir in Kurzzeitpflege, aber so einen Rabauken hatte

ich noch nie dabei. Aber auch ein gutes Zeichen - verletzt war er also nicht.

Wir hatten allerdings Bedenken, dass er sich bei seinem Treiben bei uns

verletzt. Deshalb wurde der ursprüngliche Plan, ihn morgen wieder freizulassen,

über den Haufen geworfen, wir mussten den kleinen Randalierer heute Abend

noch ins Rotmoos bringen, in der Hoffnung, dass alles gut ausgehen wird.

Glaubt mir, so eine Entscheidung will man eigentlich nicht treffen müssen.

Eine halbe Stunde nach seiner Freilassung war Manuel verschwunden, im Rotmoos

hab ich ihn nicht mehr angetroffen. Es war nicht zu erkennen, wer heute

Abend auf dem Rathausnest sitzt, ich meine, beide Jungstörche lagen neben-

einander. Auf der Sirene stand allerdings auch ein Storch.....

 

Stress abschütteln.....

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Guten Heimflug, kleiner Manuel!!!

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Es gibt kein Generalrezept, wie man bei einer Storchenrettung vorgehen sollte. Jede Situation und jeder

Storch ist anders, ich habe Manuel ungern heute Abend noch freigelassen, wollte ihn erst zur Ruhe kommen lassen,

damit er morgen in der Früh mit neuer Kraft loslegen kann. Aber wir konnten ihn nicht länger im Storchnekäfig bändigen...