Storchennest auf dem Isnyer Rathausdach

10.02.2015 Drucken E-Mail
Tagebuch
  
Dienstag, den 10. Februar 2015 um 16:02 Uhr

Nach einer eiskalten Nacht wurden wir heute endlich mit einem Sonnentag verwöhnt - verdient, wie ich meine! Und es war klar, dass Julia früher als in den vergangenen Tagen von ihrem Nachtquartier in der Ach auftauchen würde. Um 9.15 war es soweit, Julia stand auf der Birke beim Futterplatz, genoss die Sonnenstrahlen und begann mit dem großen Federputzprogramm. Dabei versäumte sie nicht, das Hauseck im Auge zu behalten, denn sie entdeckte mich sofort, unterbrach ihre Putzorgie und begab sich in Startposition. Der Graureiher kennt das tägliche Ritual natürlich auch schon. Kaum hatte ich den Futterplatz verlassen, flog der Graue los und inspizierte das Frühstücksbuffet, bei der Gelegenheit verjagte er einen anderen grauen Kollegen, der auch gerne ein paar leckere Happen holen wollte.  Julia durfte nicht trödeln, sie flog gleich hinterher. Graureiher Nummer eins, ganz der Kavalier, sicherte den Futterplatz gegen diverse Mitesser und stibitzte sich für seine Bemühungen lediglich ein Küken und bewachte dann wieder den Luftraum, um Julia eventuelle Angreifer vom Leib zu halten.

Julia guckte streng: "Graureiher, das reicht!"

Und während der Graue immer noch mit seinem Küken kämpfte, verspeiste Julia schon die nächste Portion!

Abwechslung muss sein und der Fisch muss auch gegessen werden, das hat Julia inzwischen eingesehen und widmete sich den Fischchen!

Im Rathausnest suchte ich Julia am Nachmittag vergebens! Was Urs und Ursula dem Julchen wohl ins Ohr geflüstert haben, als sie abgereist sind? Denn anscheinend hat sie ihrem Nest nur eine Stippvisite abgestattet und sonnte sich dann im Kastaniennest bei der Post!