Storchennest auf dem Isnyer Rathausdach

Tagebuch
05.06.2022 Drucken E-Mail
Tagebuch
  
Sonntag, den 05. Juni 2022 um 20:47 Uhr

Ich bin ja schon viele Jahre dabei bei den Isnyer Störchen, aber die vergangene

Woche war für mich die schwärzeste in der Isnyer Storchengeschichte. Die toten

Jungstörche, die ich diese Woche eingesammelt hatte, davon hatte ich ja berichtet.

Aber der heutige Tag - es ist einfach nur schrecklich, und ich finde gar nicht die

richtigen Worte. Wir waren nicht in Isny, als hier am Nachmittag ein Unwetter tobte.

Sturm, Starkregen, Hagel, es muss von allem viel und heftig gewesen sein. Als wir

wieder nach Isny kamen schien die Sonne, ich dachte, das Wetter sei hier gar nicht

so schlimm gewesen, bis wir auf's Grundstück rollten, nur noch Stängel im Garten,

die Hagelkörner liegen auch jetzt am Abend noch an der Hauswand. Wie sollten

das die Störche auf ihren Nestern geschafft haben?

Die erste Hiobsbotschaft kam dann von Jürgen von der Feuerwehr, die hatten

drei tote Jungstörche unterm Eichennest 4 gefunden. Als ich meine Runde drehte

und jedes Nest mit dem Fernglas inspizierte, war klar, warum die drei abgestürzt waren,

das Nest hatte dem Sturm nicht stand gehalten, Teile waren abgestürzt, die Jung-

störche auch. Es erschein mir wie ein Wunder, dass in allen anderen Nestern die

Jungstörche zu sehen waren. Bis ich zum Bergahornnest 1 von Frank und Liese kam.

Da hingen auch nur noch Teile vom Nest am Baum.....alle drei Jungstörche, die

ca. 6 Wochen alt waren, lagen tot unterm Baum. Ich denke, jeder kann nachfühlen

wie es mir geht, da kullern nur noch die Tränen. Ich werde die nächsten Tage zwar

weiterhin beobachten, aber ich kann keine Bilder von putzmunteren Jungstörchen zeigen,

wenn es so viele nicht geschafft haben. Ich muss das alles erst mal verkraften.

Aktualisiert ( Sonntag, den 05. Juni 2022 um 21:01 Uhr )
 
04.06.2022 Drucken E-Mail
Tagebuch
  
Samstag, den 04. Juni 2022 um 21:06 Uhr

Ob wirklich in allen Nestern noch so viele Jungstörche sitzen wie am Anfang,

das kann ich wirklich nicht sagen, aber es waren auch heute wieder viele Wackelköpfchen,

bzw. schon recht große Storchenkinder zu sehen!

Einen verlassenen Eindruck machte das Kastaniennest bei der ehemaligen Post auf mich, da

war auch nach mehreren Nestumrundungen kein Altstorch zu sehen.....tote Jungstörche

unterm Nest habe ich auch nicht gefunden. Ein toter Jungstorch wurde unter dem Nest

auf der Alten Gerbe gefunden.

Aber jetzt, nach den Hiobsbotschaften der erfreulichere Teil des heutigen Tagebucheintrages!

Auf dem Eschennest von Bonnie und Clyde wachsen und gedeihen weiterhin alle drei Jungstörche!

a

Die Nachbarin Mattea auf dem Lindennest Nr. 5 bewacht ein Zwerglein

y

Bei den Paulis scheinen beide Kleinen fit zu sein

y

Eine Etage unter den Paulis wohnen Ossi und Oskar, da sind vermutlich winzige Storchenbabyis im Nest, um die

sich Mama Ossi kümmert

y

...und ganz vorsichtig wird der Deckel wieder draufgelegt

y

Im Nest von Tonino und Leonie-Fäderi sind auf jeden Fall zwei Jungstörche zu sehen, ich fürchte, dass es

der dritte nicht geschafft hat

y

 

y

Auf der Alten Gerbe sind vermutlich noch zwei Jungstörche, der dritte hat es ja leider nicht geschafft

y

Lottchen von der verbotenen Linde hat den Sonnenschirm aufgespannt, um ihren beiden kleinen

Rackern etwas Schatten zu spenden

y

Auf dem Bergahornnest 2 von Rudi und Trudi sitzen mit Sicherheit noch zwei Jungstörche, eventuell hat

es auch der dritte geschafft, ganz sicher bin ich mir nicht, das dauernde rauf und runter der Köpfe bringt

mich manchmal zur Verzweiflung!

y

y

Große Aufregung, bzw. viel Geklapper gab's am anderen Ende des Festplatzes, alle Jungstörche waren

vorsorglich in der Versenkung verschwunden, die Altstörche hielten die Stellung zur Verteidigung !

Zwei Unberingte saßen oben auf der Emileiche, die gehörten eindeutig nicht zur Kolonie, denn die Aufregung

der Anwohner war groß! Ich musste sofort an das traurige Ereignis von Lindau denken, da hatten Fremdstörche

das Nest angegriffen, zwei Jungstörche waren sofort tot, der dritte musste tierärztlich behandelt werden, wird

aber vermutlich überleben.

Zum Glück war es bei uns nicht so schlimm, irgendwann zogen die beiden Störenfriede weiter, die Altstörche entspannten

sich wieder und die Kleinen tauchten aus der Versenkung auf und konnten beobachtet werden!

a

Auf dem Bergahornnest von Frank und Liese waren zwei Kleine zu sehen.....und die anderen beiden????

a

Bei Linus auf dem Eichennest 4 zeigten sich auch zwei Kleine

y

Von den drei kleinen Emilen war rein gar nichts zu sehen und zu hören, solange Mama/Papa zu Hause

war. Aber kaum hatten sie wieder sturmfreie Bude, da machten sie wie üblich Party!!!

y

Die drei sind wirklich mopsfidel!!!

y

Ein paar Nummern kleiner ist Sara Junior, den man in der Bildmitte sieht, rechts unten im Bild die viel

größeren Emile

y

Im Toninest wurden zwei Jungstörche von Antonia beaufsichtigt

y

Bei Franz und Berta war nur ein Storchenkind zu seheh

y

LIndennest 3 von Michel und Micheline, das könnte mit viel Phantasie nach Fütterung aussehen...

y

Auf dem Friedhofsnest von Eva und Angelius wird noch gebrütet

y

Im Schloßpark lag ein Altstorch auf dem Nest.

Die kleinen Finnis hielten ein Vormittagsnickerchen, da war nur ab und zu ganz kurz ein Köpfchen zu sehen, da

war ich mit dem Auslösefinger an der Kamera einfach zu langsam. Der Nachwuchs vom Sendemast kann nicht

beringt werden. Damit die Kleinen wenigstens für die Zeit der Tagebucheinträge einen Namen haben, habe ich

Finn's Patentante vorgeschlagen, passende Namen für den Nachwuchs ihres Patenstorches Finn auszuwählen:

Fabio, Foxy und Filou werden die drei ab sofort heißen! Danke für die schönen Namen, liebe Piri!

Für einige unserer "großen" Kleinen kommt bald der große Tag: sie werden beringt! Wir haben in sechs

Nestern Jungstörche im passenden Alter zur Auswahl. Wieviele Jungstörche beringt werden können, das hängt

ganz davon ab, mit wieviel Ringen im Gepäck Frau Reinhard zur Beringung nach Isny anreisen wird. Sie wird

kurzfristig entscheiden, in welchen Nestern die Jungstörche beringt werden. Es gibt überall viele Jungstörche

in diesem Jahr, aber die Ringe sind knapp. Deshalb werden mit Sicherheit in diesem Jahr nicht alle jungen Isnyer

mit einem "Personalausweis" am Bein versehen werden können. Sehr schade, aber wir müssen froh sein,

dass in Isny überhaupt beringt wird. Keine Beringung wird es in Leutkirch und in Wangen geben.

Ute Reinhard wird am 11.6. um 14.30 nach Isny kommen und die Beringung vornehmen. Die Nester,

die zur Auswahl stehen: Strommastnest, Eichennest 3/Emil, Eschennest Clyde, Lindennest/Toni,

Eichenenest/Paul, Eichennest 2 von Franz. In diesen Nestern sind die Jungstörche Mitte Juni alt

genug, um beringt zu werden!

 

 

 

 
02.06.2022 Drucken E-Mail
Tagebuch
  
Donnerstag, den 02. Juni 2022 um 20:33 Uhr

Heute waren wieder die "anderen" Störche dran, d. h. die, die in den letzten Tagen

zu kurz kamen!

Die erfreuliche Nachricht zuerst: Bei den Finnis tummeln sich drei kleine Storchen-

kinder im Nest!!! Den Finnis würde ich ein volles Nest auch wieder mal von Herzen

gönnen, viel Glück hatten sie in den letzten Jahren nicht. Vergangenes Jahr

konnten sie wenigstens einen Jungstorch großziehen.

s

...dann plötzlich drei kleine Wackelköpfchen!!!

y

y

Nachwuchs gibt es anscheinend auch im Schloßparknest. Dieser Storchenfamilie kann man auf jeden Fall nicht

so schnell in die gute Stube reingucken!

y

y

y

Conny vom Kastaniennest hütete den Nachwuchs, der sich perfekt hinter blickdichtem Blattwerk verstecken

kann.

y

Die nächste Hiobsbotschaft kam dann am Nachmittag, toter Jungstorch beim Ochsenkeller.

Es ist leider einer von den Paulis, die sind jetzt auch nur noch zu zweit im Nest. Gestern Abend,

als ich den toten Stromi eingesammelt hatte, lag der kleine Pauli noch nicht dort, ich hatte unter

allen Nestern kontrolliert. Das Paulikind ist etwas kleiner als der Stromi gestern, die sind aber auch ein paar

Tage nach den Stromis geschlüpft.

y

Ob in allen anderen Nestern noch alle Jungstörche am Leben sind, das kann ich leider nicht sagen.

Es gucken ja nicht immer alle gleichzeitig über den Nestrand. Ich bin mir nicht sicher, ob bei Frank

noch alle vier im Nest sind, unterm Nest lag keiner.

Wie bereits erwähnt, es ist immer ein gaaaanz langer Weg vom Storchenküken bis zum reisefertigen Jungstorch.

So traurig wie es ist, leider gehört es dazu, dass nicht alle Jungstörche überleben. Ich hoffe sehr, dass jetzt wieder

ruhigere Tage kommen, denn die toten Jungstörche gestern und heute, das macht mir schon zu schaffen.

 
1.6.2022 Drucken E-Mail
Tagebuch
  
Mittwoch, den 01. Juni 2022 um 21:32 Uhr

Ganz stolz stand er da, wie der Hahn auf dem Mist!

a

...aber die Freude über den tollen Platz dauerte nicht lange, denn ein anderer Unberingter flog

einen Angriff und verscheuchte den Kollegen!

y

...der stolze Sieger!

Also dass die Störche für solche Spielchen jetzt überhaupt noch Zeit finden.....

y

Aber eigentlich standen ganz andere Störche heute auf meiner Storchen-to-do-Liste! Das Eichennest 6

von Luis und Luisa sollte genauer unter die Lupe genommen werden, der Nachwuchs ist geschlüpft und den

wollte ich unbedingt endlich mal sehen!

Wie befürchtet war lange Zeit gar nichts zu sehen.....Luisa hatte alle Zeit der Welt, um sich in Ruhe

gründlich ihren Federn zu widmen, der Nachwuchs machte ein Nickerchen

a

Enttäuscht wollte ich wieder wegfahren, aber dann plötzlich.....hatte ich Luis mit vor der Linse!!!

Luisa klapperte begeistert, denn Luis hatte nicht nur Futter für die Kleinen im Bauch, er hatte auch

ein dickes Paket Polstermaterial mitgebracht!

y

Luis platzierte das Teil an die richtige Stelle...

a

...Luisa machte sich startklar zum Abflug

y

Mahlzeit! Luis servierte seinem Nachwuchs das Mittagessen

y

Zwei kleine Wackelköpfchen konnte ich erkennen, leider hab ich sie nicht beide mit der Kamera

erwischt

y

y

Den guten Nachrichten folgten wie so oft die schlechten Nachrichten.....

Ein Anrufer meldete am Nachmittag mehrere tote Störche unter den Nestern. Ganz ehrlich, bei so vielen Nestern

und Jungstörchen war das jetzt nicht wirklich eine Überraschung, damit hatte ich schon lange gerechnet, so

traurig es auch ist.

Und es war wirklich ein ganz trauriger Anblick, einer der drei kleinen Stromis lag tot unterm Nest. Da hatte ich die

letzten Tage immer nur zwei auf dem Nest gesehen, die Anwohner auch. Der arme Kerl war schon richtig

schwer - keine Ahnung, was da geschehen ist.

y

Die anderen beiden kleinen toten Jungstörche habe ich nicht mehr gefunden, die hatten die Männer vom

Bauhof schon eingesammelt, ich weiß also nicht, aus welchem Nest sie stammen. Aber das haben wir ja leider

jedes Jahr, dass es nicht alle Jungstörche schaffen, nur die stärksten kommen durch.

Es istleider ein ganz langer Weg von einem kleinen Storchenküken bis zu einem großen, stattlichen Storch,

der in die Welt hinausfliegen kann!

Wenn ich schon bei den Hiobsbotschaften bin: das sind die Reste vom Nest von Gustav und Greta, das vor

einer Woche abgestürzt ist.

y

Keine zwei Stunden nach dem Storcheneinsatz klingelte wieder das Telefon. Ein veletzter Storch in

Neutrauchburg wurde gemeldet. Ich bereitete die Transportbox für den Storch vor, Peter baute

den Storchenkäfig in der Garage auf, Erhard holte mich ab, und wir fuhren gemeinsam zu der gemeldeten

Stelle. Der Storch stand auf einem frisch gemähten (und frisch gedüngtem!) Feld und suchte nach Futter.

Wir näherten uns von zwei Seiten langsam, dann flog er weg. Es war zwar zu sehen, dass er Probleme mit

dem linken Bein hatte, das belastete er auch nicht richtig, aber so lange ein Storch fliegen kann, da haben wir

keine Chance ihn einzufangen. Bereits vergangene Woche wurde uns ein Storch mit einem "dicken" Bein

gemeldet, aber jedes Mal, wenn ich zum Nest fahre, ist der Storch ausgeflogen. Es ist einer der Fichtenstörche

vom Achener Weg. Ich hatte bereits mit Frau Reinhard telefoniert und um Rat gefragt, aber auch sie sagt, so

lange er fliegen kann, können wir nichts machen.

a

Somit war unser Storcheneinsatz beendet.

 

 

 
31.05.2022 Drucken E-Mail
Tagebuch
  
Dienstag, den 31. Mai 2022 um 20:41 Uhr

Auf der Hängebuche auf dem evangelischen Friedhof wird fleißig gebrütet - eigentlich ein sehr schönes Nest,

einen tollen Bauplatz haben sich Eva und Angelius ausgewählt!

y

Auf meinen täglichen Storchenrunden erwische ich natürlich nicht immer alle Jungstörche. Heute hatte

ich mal wieder Glück bei Sammy (oder ist es Lottchen? - keine Beine zu sehen), zwei Sprösslinge sieht man

da auf jeden Fall

y

Bei Clyde auf dem Eschennest turnten zwei der kleinen Racker im Nest herum

a

Die erst zweijährige Storchenmama Lenchen kann sehr stolz sein auf ihre Kleinen!

a

a

Bei der späteren Runde war Papa Seppi zu Hause und bewachte den Nachwuchs, da standen dann alle

drei stramm und ein Mauersegler wollte auch noch mit auf's Bild!

y

Auch der Nachwuchs von Tonino und Leonie-Fäderi wächst und gedeiht prächtig! Den beiden wünsche ich es

im dritten Anlauf von ganzem Herzen, dass sie in diesem Jahr endlich erfolgreich ihre Storchenkinder groß ziehen

können!

a

Die kleinen Paulis werden auch immer größer und entwickeln sich prima!

a

a

Party!!!!! Die Eltern waren beide außer Haus, um genug Futter für die ewig hungrige Meute zu finden, da ging's

bei den drei  kleinen Emilen wie immer drunter und drüber!!!

a

Alleine waren auch die Stromis, aber da herrschte Ruhe, da führte nur einer die Oberaufsicht!

a

Gleiche Situation auf dem Bergahornnest von Frank und Liese: der größte der Kleinen stand stramm auf dem

Nest und hielt nach den Futterexpressen Ausschau!

a

Nicht schlau werde ich aus Jan/a vom Eichennest 7, da müsste schon längst geschlüpft sein, aber es

liegt immer ein Altstorch auf dem Nest.....sehr seltsam

y

Toll sieht er aus, der Kleine von Herrn Sara! Für Sara freut's mich auch besonders, dass er endlich

Nest und Nachwuchs hat!

a

Franz und Berta lassen ihren Nachwuchs noch nicht alleine, da bleibt immer ein Elternteil bei den Kleinen!

a

Linus oder Lina vom Eichennest 4 mit zwei Storchenkindern

a

a

Die kleinen Tonis halten meistens ihr Vormittagsnickerchen, wenn ich meine Runden drehe, ich

hab sie nur von großer Weite erwischt, über den Nestrand gucken wollten sie auch heute wieder nicht!

a

Das erste Foto von Fridolins Nachwuchs!!!!!!

a

Kein leichter Beginn des Storchenjahres für Fridolin, für ihn allerdings mit Happy-End, was aus seiner

Partnerin Frieda geworden ist, das kann ich leider nicht sagen, ich habe sie nicht mehr gesehen. Das

neue Glück an Fridolins Seite heißt Mattea!

a

Später war Mattea zu Hause bei dem Kleinen, Papa Fridolin besorgte Babynahrung

a

Die Storchenkinder im Nachbarnest sind schon ein paar Nummern größer! Es sind die Sprösslinge von

Rudi und Trudi II

a

a

a

Und die, die ich heute nicht erwischt habe, bei denen werde ich es morgen wieder versuchen! Wir haben

über 40 Jungstörche in den Nestern sitzen, da ist es unmöglich, jeden Tag alle zu erwischen!

 
<< Start < Zurück 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 Weiter > Ende >>

Seite 31 von 275