Storchennest auf dem Isnyer Rathausdach

Tagebuch
16.06.2019 Drucken E-Mail
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Sonntag, den 16. Juni 2019 um 20:23 Uhr

Es ist gar nicht so einfach, nach dreiwöchiger Abwesenheit den Faden wieder aufzunehmen. Mit ganz traurigen

Berichten haben die Tagebucheintragungen geendet, wie würde es nach dem Urlaub weitergehen?

Gestern Abend nochmal ein heftiger Sturm und Starkregen, da war wieder zittern angesagt. Und bei der heutigen

Morgenrunde sah es nicht gut aus, auf drei Nestern stand ein Altstorch, stocherte im Nest herum, vom Nachwuchs

war nichts zu sehen.....

Aber dann bei der Mittagsrunde - ein erster Hoffnungsschimmer, Klein-Sammy hatte ein Einsehen und nahm sich

Zeit für ein Fotoshooting!!!!!

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Hallo Leute, seht mal, ich bin putzmunter!!!!! Aber wo bleibt mein Futter??? Ich soll doch noch gr0ß

und stark werden!!!!!

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Und vor lauter Ungeduld wurde Mama/Papa (das beringte Bein war im Gefieder versteckt, ich konnte nicht sehen,

wer Nestwache hatte!) sogar in die Brust gezwickt!

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Aber vorerst gab's nur eine Knibbeleinheit!

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...wir wissen alle, was Klein-Sammy jetzt vor hat!!!

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.....vielleicht liegen doch noch ein paar Krümel im Nest herum.....

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Im Nest der Fränkis beim Jugendzentrum war auch jemand aufgestanden - es waren sogar zwei!!!!!

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Die Mama passte auf den Nachwuchs auf.....

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...während der Papa mit Polstermaterial im Anflug war!!!

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ganz viel Geduld musste ich bei der verbotenen Linde mit dem Nest von Hope und Hana aufbringen, da sieht man zwar

den langen Hals des Altstorches aus dem grünen Dschungel herausragen, aber vom Nest ist fast

nichts zu sehen, ich musste warten, bis der Wind die Lindenblätter auf die Seite pustete und dann

gleichzeitig der Nachwuchs sein Köpfchen Richtung Nestrand bewegte - das Warten hat sich gelohnt

Klein-Hope ist eindeutig zu erkennen!

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Die kleinen Storchenkinder hoffen jetzt, dass ganz viele Daumen gedrückt werden, damit diese vier Zwerge

eine Chance zum Überleben erhalten. Es wäre ein Lichtblick in der traurigen Storchenbilanz in diesem Jahr!

 
23.05.2019 Drucken E-Mail
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Donnerstag, den 23. Mai 2019 um 12:01 Uhr

Die traurigen Vermutungen von gestern haben sich heute leider bestätigt.

Hoffnung besteht noch auf dem Sendemast bei den Bertis, Bewegung im Nest habe ich

keine gesehen, die sind aber noch nicht so lange geschlüpft, da besteht noch Hoffnung.

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Auf der Alten Gerbe hoffe ich immer noch, der Altstorch legt sich auf's Nest...

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...zu sehen ist leider nichts....

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etwas Helles im Nest.....

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Peppi mag auch nicht mehr auf sein Nest...

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Sirenus allein zu Haus?

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die Karlis auf dem Ahornnest, noch nicht geschlüpft???

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Paul und Pauline.....bei drei Jungstörchen müsste doch ein Altvogel Futter holen???? Da besteht wohl auch

keine Hoffnung mehr.

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Der überlebende der Stromis? Er hat bei den Nachbarn auf dem Ahorn Platz genommen, auf's Nest

will er/sie verständlicherweise nicht mehr.

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22.05.2019 Nachtrag mit Bildern Drucken E-Mail
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Mittwoch, den 22. Mai 2019 um 23:17 Uhr

Es sind traurige Tage in der Storchenszene, viel Hoffnung habe ich bei einigen Nestern nicht mehr,

keine Bewegung bei den Paulis vom Eichennest beim Ochsenkeller, ich werde morgen noch mal nach-

sehen

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bei den Finnis vom Kastaniennest war ein Altstorch zu sehen, vom Nestinhalt leider nichts

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Toni und Antonia können ihr Schicksal auch nicht fassen - so traurig, diese Bilder

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...auch Franz vom Eichennest beim Neidhammelbrunnen kann es nicht glauben...

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bei den Floris von der Alten Gerbe hoffe ich einfach, dass der Nachwuchs grade sein Mittagsschläfchen hielt...

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Traurig sieht es auch auf dem Strommastnest aus, da liegt vermutlich ein toter Altstorch, ich habe die Beobachtung

weitergegeben, um die Bergung zu veranlassen.

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Nach all den Hiobsbotschaften gibt's aber auch Lichtblicke - bei den Frankis vom neuen Nest beim Jugend-

zentrum wird gefüttert

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...gefüttert wurde auch bei Sammy vom Hochhausnest beim Schützenhaus

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und auch bei Hope und Hana wurde gefüttert!

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Hana füttert

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Sirenus saß auf seinem Sirenennest und putzte sich, sah ganz so aus, als sei auch hier der Nachwuchs

geschlüpft und die Mama auf Futtersuche...

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Was icih zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, Sirena hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine Notlandung

hingelegt und wurde in verschiedenen Gärten im Mittelösch beobachtet.

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Auf den ersten Blick schien Sirena zum Glück unverletzt, sie marschierte flott am Zaun auf und ab, die Flügel

schienen auch nciht verletzt zu sein. Die Anwohner berichteten, dass sie aber nicht wegfliegt, man könne ganz

nah rangehen. Nach Absprache mit Storchenteam und Ute Reinhard wurde die Rettungsaktion

vorbereitet. Als wir mit der Ausrüstung ca. eine halbe Stunde später wieder vor Ort waren, war Sirena

immerhin schon auf das Dach eines Einfamilienhauses geflogen - ein gutes Zeichen!!!

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...dann wurde das Gefieder gründlich in Ordnung gebracht - auch ein gutes Zeichen!

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...die Rettungsaktion hatte sich somit erübrigt...Sirena flog kurze Zeit später auf's Dach des Nachbarhauses...

dann dauerte es nicht lange und sie flog davon...

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vermutlich war sie durch den anhaltenden Regen so durchnässt, dass sie nicht mehr fliegen konnte und einige

Stunden in den Gärten verbracht hatte. Aber als die Sonne rauskam, Sirena trocknen und sich putzen konnte,

da kehrten die Lebensgeister zurück. Wir verfolgten sie dann noch mit dem Auto....

sie stärkte sich auf einer Wiese in der Nähe und flog dann später auch wieder von dort weg.

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...auf den Schreck hin musste sie sich erst mal stärken - wir waren erleichtert

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Heute Abend war Sirena wieder zu Hause

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22.05.2019 Drucken E-Mail
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Mittwoch, den 22. Mai 2019 um 17:23 Uhr

Es gibt Bilder vom heutigen Tag, aber die Zeit reicht nicht zum Einstellen. Ein kurzer Bericht

von der Storchensituation in Isny. Es hat um die Mittaszeit aufgehört zu regnen, aber der

kräftige Dauerregen wurde unseren zwei Wochen alten Jungstörchen leider zum Verhängnis.

Da nützte auch die ganze Erfahrung und der Einsatz der Altstörche nichts, bei den kleinen

Franzis und denTonis habe ich leider kein Lebenszeichen mehr im Nest gesehen, bei den Finnis

sehe ich zu wenig vom Nest, nur den Kopf eines Altstorches. Bei den kleinen Paulis bin ich mir

nicht sicher, Bewegung war keine im Nest, sie waren aber noch etwas jünger, da habe ich noch

einen kleinen Hoffnungsschimmer, ich werde morgen noch mal mein Glück versuchen. Vielleicht

haben sie ja wirklich nur ein Nickerchen gemacht. Auf der Alten Gerbe bei den Floris bin ich mir auch

nicht sicher, Wackleköpfchen habe ich keins gesehen, ich hoffe, dass die auch nur ihr Mittagsschläfchne

hielten, da muss ich auch morgen nochmal ran. Beim Strommastnest sieht es nichts gut aus, Einzel-

heiten dann morgen, wir müssen heute Abend noch Versuchne, näheres zu sehen. Die nächste Hiobs-

botschaft dann nach der Storchentour am Nachmittag: Storch in einem kleinen Garten in einer

Isnyer Wohnsiedlung. Verletzt oder erschöpft? Ich radelte zum Fundort, es war Sirena, die dort

in einem Garten am Zaun stand, keine Anstalten zum Wegfliegen machte, ich bin bis auf 1 Meter

zu ihr hingegangen. Verletzt sah sie nicht aus, hüpfte nach einiger Zeit auf einen Zaun, dann begann

das große Putzprogramm. Ich versuchte unterdessen, einen fahrbaren Untersatz zuorganisieren,

denn irgendwie musste meine Storchenfangausrüstung zum Einsatzort transportiert werden. Es

dauerte ca. 1/2 Stunde, bis ich mit einem freundlichen Helfer wieder vor Ort war, Sirena war zuerst

in einen Nachbargarten gehüpft, als wir ankamen, stand sie auf dem Dach eines Einfamilienhauses

und putzte sich - schon mal ein gutes Zeichen. Dort oben konnte sie natürlich nicht eingefangen werden.

Wir beobachteten sie noch eine Weile, dann flog sie plötzlich weg. Wir mit dem Auto hinterher.

Da stand sie auf einer Wiese im Mittelösch und suchte nach Futter - ein gutes Zeichen! Ich werde

später nochmal zu ihrem Nest fahren. Klar, die Jungstörche/Eier in dem Nest, die sind nicht mehr zu

retten. Aber wenigstens ist der Altstorch nicht verletzt.

Gute Nachrichten gibt es auch! Zwischen all den traurigen Beobachtungen konnte ich eine Fütterung

im Nest von Hope und Hana beobachten, Sammy und Samantha füttern auch noch und auch bei

Frank und Franka konnte ich eine Fütterung beobachten - ein Lichtblick unter den vielen

Storchendramen. Wie immer im Leben liegen Freud und Leid so nah beieinander.

 
21.05.2019 Drucken E-Mail
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Dienstag, den 21. Mai 2019 um 15:51 Uhr

Kräftiger Dauerregen seit zwei Tagen: Storchenfreunde wissen, was das für die kleinen

Jungstörche in den Nestern bedeutet - leider nichts Gutes. Gestern wurde in den Nestern

mit den zwei Wochen alten Storchenkindern noch gehudert, heute war nichts mehr zu

sehen. Ich kann in die Nester nicht reingucken, aber von den Beobachtungsplätzen aus

war im Kastaniennest der Finnis, im Eichennest der Franzis und im Lindennest der Tonis

nichts zu sehen. Sollten sich da die Altstörche so tief ins Nest kuscheln, dass sie nicht mehr

zu sehen sind? Irgendwie hoffe ich es noch, morgen soll es trockener werden, vielleicht

erkennt man dann mehr. Ein ganz kleiner toter Jungstorch lag unterm Nest der Tonis, der

war so winzig, das kann nicht der sein, den ich am Wochenende noch fotografiert habe.

Auf dem Nest der Paulis hudert ein Altstorch, da sind die Storchenkinder noch jünger, ca.

10 - 12 Tage, vielleicht besteht da noch Hoffnung. Bei den frisch geschlüpften vom

Wochenende (Sammy, Flori, Stromi) hatten sich die Altstörche ganz tief in die Nestmulde

gekuschelt, hoffen wir da mal das Beste. Auf dem Sendemast bei den Bertis wurde

vermutlich auch geschlüpft, vielleicht ist in den nächsten Tagen was zu sehen. Noch in den

Eiern und somit perfekt gegen Sauwetter geschützt ist der Nachwuchs von Hope, Karli,

Sirenus und Fränki. Die Küken, die dort in den Eiern sitzen, stehen aber auch schon in

den Startlöchern. Wie immer sind die Jungstörche auf geeignetes Wetter angewiesen,

damit sie wachsen und gedeihen können.

Traurige Nachrichten gibt es auch aus vielen anderen Nestern hier in Oberschwaben.....

 
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